Es waren nur ein paar Tropfen, die den Kirchenzug am Sonntag bedrohten. „Ansonsten hat alles geklappt und es war ein super Fest“, sagte Helmut Fischer. Der 1. Schützenmeister der Sportschützen Atting war schon am Sonntagmittag begeistert über den Verlauf des 50-jährigen Gründungsfestes des Vereins.
Drei Tage feierte der rund 200 Mitglieder starke Verein – mit einer stimmungsvollen Party bis in den Samstagmorgen hinein, einem Gesellschaftsabend mit Siegerehrung der Sektion Süd am Samstag und einem Festakt mit Gottesdienst (organisiert von Gerlinde Stadler) und Ehrungen sowie zahlreichen Vereinen am Sonntag. Hinzu kam eine traditionelle Böllervorführung mit geladenen befreundeten Vereinen unter der Leitung des Attinger Schussmeisters Florian Pöschl. Denn die seit zehn Jahren aktiven Böllerschützen feierten ihr Jubiläum gleich mit.
An allen drei Tagen herrschte großer Andrang. „Es waren noch nie so viele Mitglieder dabei“, freute sich Fischer über die Resonanz im Verein – und auch die der Gäste mit mehr als 200 Teilnehmern, so dass die Mehrzweckhalle am Sonntag zum Festakt mehr als gut gefüllt war. Seit Juli vergangenen Jahres wurde das Fest geplant, die drei Tage zur Organisation jeweils an feste Teams innerhalb des Vereins vergeben. „Der Zusammenhalt bei uns ist echt groß“, lobte Schriftführerin Rita Stadler, deren Ehemann und langjähriger 1. Schützenmeister Richard zuvor von Gründungsvorstand und Ehrenmitglied Anton Wild für sein langjähriges Engagement gelobt worden war.
Jene drei sind Teil der neun noch aktiven 27 Mitglieder, die den Verein am 10. April 1974 im damaligen Gasthaus Hiendlmeier (heute Wirtshaus Leonhardt) gegründet hatten. Geehrt für 50 Jahre wurden neben ihnen auch Ludwig Bründl, Franz Linsmayer, Ludwig Rothamer jun., Heinrich Schreyer sen., Bernd Sauermann und Franz Zankl. Zahlreiche weitere Mitglieder wurden für runde Jubiläen ausgezeichnet.
Wild, diesmal Schirmherr, erinnerte an die Anfänge, dass „nach Feierabend, unregelmäßig und auch nur bei entsprechendem Wetter“ im Eckl-Anwesen mit einem Luftgewehr auf eine Zielscheibe am Stadl-Tor geschossen worden sei. Ende 1973 reifte dann die Idee zur Gründung. Etliche spätere Gründungsmitglieder hatten damals an Schießveranstaltungen auf der Bundeswehrschießanlage Kreuzkirchen teilgenommen.
Zunächst das Gasthaus Hiendlmeier, dann im Gebäude der Familie Eisenschink und ab 1997 im neu gebauten Schützenheim waren die Herbergen des Vereins, der schon 1993 mit Fahnenmutter Rita Stadler ein vorgezogenes Gründungsfest feierte: 19 statt 20 Jahre. So konnte man eine Überschneidung mit der Fahnenweihe der Feuerwehr Atting 1994 vermeiden. Neben Wild und Richard Stadler führten in den 50 Jahren auch Eckhard Brukit, Helmut Nebel, Franz Eisenschink und nun Fischer den Verein. Wild dankte ihnen und auch allen Mitgliedern, „die durch ihr Wirken den Verein tragen und am Leben erhalten“.
Nicht nur 1. Gauschützenmeister Roland Saller lobte die Vereinsarbeit, auch 2. Bürgermeister Manfred Schambeck: „Es ist eine Freude, wie sich der Verein entwickelt hat.“ Die vorbildliche Jugendarbeit biete den „jungen Menschen in Atting eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung“. Die hohen Investitionen in das Sportgelände im siebenstelligen Bereich sei zwar ein Kraftakt gewesen, aber beim Blick auf die Entwicklung aller dort beheimateten Vereine eine „gute Investition“. Erwin Kammermeier, Sportbeauftragter des Landkreises, zollte Anerkennung für die Jugendarbeit und dankte dafür, dass die Räumlichkeiten für die Landkreismeisterschaft zur Verfügung gestellt wurden.
Die Jubiläumsscheibe, gestiftet von Patricia Wanninger (Fahnenbraut 1993) gewann Birgit Witt, die von Fischer für ihr jahrelange Engagement gelobt wurde. Die Scheibe soll im Vereinsheim an die Feierlichkeiten erinnern, die mit großem Andrang am Kuchenbüfett, den Böllervorführungen und einem Gruppenfoto der Geehrten am Sonntagnachmittag ausklang – auch hier noch ohne den später doch einsetzenden Regen.